Eine Teilungsversteigerung gilt oft als letzte Lösung, kann jedoch mit erheblichen finanziellen Nachteilen verbunden sein. Deshalb ist es ratsam, sich im Vorfeld genau zu informieren, ob dieser Schritt im individuellen Fall wirklich die beste Option darstellt.
Eine qualifizierte Beratung durch einen sachkundigen Immobilienmakler kann dabei unterstützen, potenzielle Risiken zu erkennen und wirtschaftlich sinnvollere Alternativen aufzuzeigen.
Was versteht man unter einer Teilungsversteigerung?
Im Gegensatz zur klassischen Zwangsversteigerung, die häufig dann durchgeführt wird, wenn ein Immobilienbesitzer seine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen kann, kommt die Teilungsversteigerung zum Einsatz, wenn mehrere Eigentümer sich nicht einigen können, wie mit einer gemeinsamen Immobilie verfahren werden soll. Solche Versteigerungen sind besonders häufig im Zusammenhang mit Scheidungen oder der Auflösung von Erbengemeinschaften zu beobachten.
Das Ziel einer Teilungsversteigerung ist es, Konflikte zwischen Miteigentümern zu lösen, indem die Immobilie in Geld umgewandelt wird und der Erlös unter den Eigentümern aufgeteilt wird. Auch wenn dies zunächst nach einer praktischen Lösung klingt, birgt die Teilungsversteigerung finanzielle Risiken. „Immobilien erzielen bei Teilungsversteigerungen oft nicht ihren tatsächlichen Marktwert, was für Miteigentümer finanzielle Verluste bedeuten kann“, erklärt Monique Schäfer von der M3 Immobilienagentur Saar. Daher sollte diese Option mit Bedacht gewählt werden.
Warum Teilungsversteigerungen nicht immer die beste Lösung sind
Wenn Miteigentümer sich absolut nicht einigen können – zum Beispiel, wenn einer die Immobilie verkaufen möchte, während der andere darin wohnen bleiben will – kann der verkaufswillige Eigentümer eine Teilungsversteigerung beim Amtsgericht beantragen. „Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da dieser Schritt oft zu finanziellen Verlusten führt“, warnt Michael Schäfer von der M3 Immobilienagentur Saar. Es ist ratsam, frühzeitig nach anderen Lösungen zu suchen.
Teilungsversteigerungen ziehen oft Käufer an, die den Marktwert genau kennen und strategisch niedrig bieten. Selbst ein Ex-Partner, der die Immobilie behalten möchte, könnte überboten werden oder durch taktische Gebote den Preis unnötig erhöhen. Dies führt zu finanziellen Unsicherheiten, die schwer vorhersehbar sind. „In vielen Fällen führt eine einvernehmliche Lösung zu einem besseren finanziellen Ergebnis und sollte von den Beteiligten angestrebt werden“, rät Monique Schäfer.
Welche Alternativen zur Teilungsversteigerung existieren?
Ein versierter Immobilienmakler kann nicht nur den Marktwert realistisch einschätzen, sondern auch als Vermittler fungieren, um eine einvernehmliche Einigung zu erreichen. Durch seine Fachkenntnis können Konflikte entschärft und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen getroffen werden, um finanzielle Verluste zu vermeiden. „Ein Profi kann helfen zu beurteilen, ob eine Vermietung sinnvoll ist, um mit den Mieteinnahmen das Darlehen zu decken, oder ob ein Verkauf die bessere Option darstellt“, erläutert Michael Schäfer.
Sie stehen vor der Herausforderung, eine geerbte oder gemeinsam erworbene Immobilie nach einer Scheidung zu verwalten und wissen nicht, welche Lösung die beste ist? Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gern.
Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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